Äußere Anwendungen in der Anthroposophischen Pflege

Equisetum-Nierenwickel mit Solidago virgaurea D2

Substanzart

Equisetum mit Solidago virgaurea D2

Leitgedanke zur Anwendung

Der heiße Nierenwickel mit Equisetum fördert die Ausscheidung, wirkt entstauend, schmerzlindernd und entkrampfend. Die Zugabe von Solidago Virgaurea D2 (Tropfen) stärkt den Nierenprozess und das System der ableitenden Harnwege.

Leitgedanke zur Substanz

Indikationen

  • Erweiterung des Nierenbeckenkelchsystems
  • Harnwegsinfekt, aufsteigend
  • Niereninsuffizienz
  • Pyelonephritis

Durchführungsbeschreibung

Besonderheiten:
Links und rechts unter den fertig angelegten Wickel je eine heiße, flach gefüllte Wärmflasche legen, Wirbelsäule aussparen

Material:

  • Außentuch
  • Zwischentuch
  • Innentuch
  • Auswringhilfe
  • 2 Wärmflaschen
  • Mittelgroße Schüssel
  • 20 Tropfen Solidago virgaurea D2
  • Equisetum-Tee:

1 Esslöffel Kraut in einem halben Liter Wasser über Nacht kalt ansetzen und am nächsten Tag 10 Minuten kochen.
ODER ohne kalt anzusetzen direkt für 40 Minuten zugedeckt auf kleiner Flamme köcheln lassen
Dann in eine Thermoskanne abseihen.

Durchführung der Anwendung:
  • Außentuch und Zwischentuch in Oberbauchhöhe ins Bett legen
  • Der Patient legt sich darauf
  • Heißen Tee in die Schüssel geben
  • Solidago v.-Tropfen zufügen
  • Gefaltetes Innentuch in den Tee legen, gut auswringen!
  • Der Patient setzt sich im Bett auf, oder dreht sich ganz auf die Seite. Das heiße Tuch zunächst vorsichtig anfächeln, bis die Hitze vertragen wird, dann das Innentuch 4-fach gefaltet von hinterer Axillarlinie zu hinterer Axillarlinie über die Nieren legen, und dann zügig die weiteren Wickeltücher um den Körper anplastizieren.  Die Wärmflaschen von links und rechts unter die Nieren legen (Wirbelsäule aussparen).
  • Patient zudecken, einschließlich der Schultern und der Füße
  • Nach 30 Minuten Wärmflaschen und  Wickeltücher entfernen, diese Körperstelle wieder abdecken, z.B. das hochgeschobene T-Shirt wieder nach unten ziehen
  • Weitere 30 Minuten Nachruhe einhalten


Nachbereitung:
Tücher auswaschen, aufhängen

Beurteilungssicherheit
Bei vielen Patienten bewährt
Dosierung
1 x täglich
Wirkungseintritt
Unmittelbar
Therapiedauer
1 Woche

Durchführungsanleitung zum Download

Fallbeispiel

Der Patient litt an einem Nierenstau mit Blasenentleerungsstörung, mit Nykturie (3 Mal)  bei Pollakisurie, tagsüber stündliche Entleerung. Über der Blase empfand er einen Druckschmerz.
Zusätzlich litt er an einer Prostatahyperplasie mit einer chronischen Niereninsuffizienz, was unter anderem zu einer Überlaufblase führte mit bis zu 3 Litern Harnverhalt.
Nach der ersten Anwendung äußerte der Patient „Au, der Wickel ist aber gut heiß, aber glauben Sie mir, der Urin ist gleich besser gelaufen und die krampfartigen Schmerzen waren bereits im Wickel weg“.
Als medikamentöse Therapie erhielt der Patient: Solidago virgaurea D 2 Tropfen per os; Iris germanica D 3 s.c., Berberis fructus D 3 s.c., Cantharis Blaseninjekt. s.c. (in einer Injektion verabreicht).
BH

Autor

Red., BH