Äußere Anwendungen in der Anthroposophischen Pflege

Arnika-Schulter-Nackenwickel

Substanzart

Arnika-Essenz

Leitgedanke zur Anwendung

Patienten mit Schleudertrauma leiden sehr unter dem Verspannungsschmerz die von einer Traumatisierung durch Torsion und Zerrung der kleinen Gelenke, der Bänder, Faszien und Muskeln ausgelöst wurden. Ebenso sind die Nerven betroffen. Bei einer Verspannung des Schulter-Muskelbereiches kann sich ein Spannungsschmerz bis in den Kopfbereich ausdehnen.
Arnika unterstützt Heilungsprozesse dort, wo es durch innere oder äußere Ursachen zur Schädigung von Gewebe bis hin zur Blutung gekommen ist. Sie wirkt auf Muskeln, Nerven, Faszien und kleine Gelenke bis in die Tiefe ordnend und gestaltend und dadurch schmerzlindernd. Mit einem Arnika-Wickel auf den Nacken-Schulter-Bereich können durch ein Schleudertrauma verursachte Verspannungen und Verletzungen wie Quetschungen und Prellungen, bei denen Kopfschmerzen oder Schmerzen in die Umgebung eintreten, geheilt werden.


Leitgedanke zur Substanz

Indikationen

  • (HWS-) Schleudertrauma
  • HWS-Traumata, allgemein
  • Muskuläre Verspannung
  • Nackenhartspann, z.B. bei vegetativer Dystonie

Durchführungsbeschreibung

Für diesen Wickel gibt es auch eine Video-Anleitung

Besonderheiten
Wickel im Nacken sind besonders schwierig anzulegen, sie müssen besonders gut lufttaschenfrei und nach außen abschließend sitzen.
Beim Anlegen des heißen Wickels ist die Blutfülle im Kopf des Patienten zu beachten. Sollte der Patient rotgesichtig sein, darf der Wickel nicht zu warm angelegt werden.

Material

  • 2 Esslöffel Arnika-Essenz
  • 500 ml heißes Wasser, ca.50°C
  • Innentuch  (2-fach gefaltet in der Größe des zu behandelnden Bereiches)
  • Zwischentuch (ca. 1 bis 2 cm größer als das Substanztuch)
  • Aussentuch aus Wolle (Wolljacke)
  • Wärmflasche
  • Schüssel



Durchführung der Anwendung
  • Das Innentuch 4-fach  gelegt so falten, dass es folgende Grenzen abdeckt:

Oben: Nackenhaargrenze
Unten: einige Zentimeter unterhalb des 7. Halswirbels
Seitlich: beidseits der Halswirbelsäule bis zur Halsmitte bis zur Mastoidhöhe
  • 2 Esslöffel Arnika-Essenz in 500 ml ca. 50°C heißes Wasser geben, das zusammengelegte Tuch darin tränken und gut auswringen
  • Der Patient sitzt im Bett, das Innentuch wird auf die beschriebene Stelle gelegt, eng anliegend anplastiziert. Die Haare sollten möglichst nicht nass werden.
  • Trockenes Zwischentuch horizontal über die Schulter und den Nacken legen, vorher ca. 5 cm an der Oberkante (wie bei Schalkragen) umschlagen, so lässt sich das Tuch besser am Hals anlegen. Beide freien Enden nach vorne führen und über Hals und Brust kreuzen.
  • Mit dem Außentuch aus Wolle genauso verfahren, aber so, dass das halbe Hinterhaupt und die Ohren mit eingehüllt sind - unter dem Kinn durchführend wieder über Hals und Brust kreuzen. (Alternativ eine Wolljacke anziehen.) Nun kann sich der Patient hinlegen, danach wird er zugedeckt, besonders die Schultern. 

Dauer der Anwendung:
  • 30 Minuten
  • Nachruhe 30 Minuten


Nachbereitung:
Innentuch auswaschen, alle Tücher aufhängen

Beurteilungssicherheit
Bei vielen Patienten bewährt
Dosierung
1 x täglich
Wirkungseintritt
Allmähliche, meist erst nach mehreren Anwendungen
Therapiedauer
Nach Bedarf

Durchführungsanleitung zum Download

Autor

MK, Red.