Äußere Anwendungen in der Anthroposophischen Pflege

Arnika-Herzauflage

Substanzart

Arnika-Essenz

Leitgedanke zur Anwendung

Die lokale feucht-warme Anwendung wirkt beruhigend und ordnend auf die Herztätigkeit. Auch das Aroma der Arnika hat eine angstlösende und entspannende Wirkung.

Leitgedanke zur Substanz

Indikationen

  • Angina Pectoris
  • Fieber bei alten Menschen (zur Entlastung des Herzens)
  • Herzinsuffizienz (siehe Fallbeispiel)
  • Herzinfarkt
  • Herzrhythmus-Störungen
  • Karditis

Durchführungsbeschreibung

Besonderheiten

  • Wichtig: Absprache/ Rücksprache mit dem behandelnden Arzt!
  • Kann bei Bedarf mehrmals täglich wiederholt werden, auch vom Patienten selbst, auch in der Nacht


Material:
  • Eine kleine Schüssel
  • Arnika-Essenz (Weleda 20 %, Blüte, Blatt und Wurzel,) 1 Teelöffel auf eine Tasse Wasser
  • Innentuch ( Baumwolltuch, Waschhandschuh-Größe) doppelt bis vierfach gefaltet
  • Wasser, ca. 150 ml; im allgemeinen kühl, selten lauwarm temperiert, manche Kranke mit Angina pectoris verlangen ihn heiß. Auch bei Fieber nicht zu kühl! Die Patienten geben bei diesem Wickel genau und sofort an, welche Temperatur die wirksame ist, möglichst Patient vorher fragen.
  • Außentuch (Mullwindel, Molton- oder Frottee-Gästetuch), das so gefaltet wird, dass es etwas größer als das abzudeckende Substanztuch ist


Durchführung der Anwendung
  • Innentuch auf die benötigte Größe falten
  • Wasser und Essenz in die Schüssel geben: 1 Teelöffel Essenz auf 150 ml Wasser
  • Innentuch in die Schüssel tauchen, fest auswringen und auf das Herz legen (Brustbein!)
  • Das Außentuch darüber legen
  • Patient zudecken, siehe „Lagerung“
  • 30 Minuten einwirken lassen, bzw. so lang, wie der Wickel als angenehm empfunden wird
  • Anschließend beide Tücher entfernen
  • Weitere 30 Minuten nachruhen

Beurteilungssicherheit
Bei vielen Patienten bewährt
Wirkungseintritt
Rasch
Therapiedauer
Kann als Bedarfsmittel akut helfen sowie auch für längere Zeit angewendet werden
Warnhinweise
Nicht anwenden bei bekannter Arnika-Unverträglichkeit

Durchführungsanleitung zum Download

Fallbeispiel

73-jähriger, wegen dekompensierter Herzinsuffizienz stationär eingewiesener Patient, gab in der Aufnahmesituation präkardiale, belastungsabhängige Thoraxschmerzen an. Im EKG und laborchemisch kein Hinweis auf Herzinfarkt. Der Patient erhielt eine feucht-warme Auflage mit Arnika-Essenz in der Herzgegend; er schlief unter der Anwendung ein und war danach beschwerdefrei. Auch bei den weiteren täglichen Anwendungen schlief der Patient (trotz zeitweiser großer Unruhe im Krankenzimmer); der Patient war in der Folgezeit beschwerdefrei.
BD

Autor

Red.,BD

Literatur

  • Merfort, Irmgard. "Arnika–Aktueller Stand hinsichtlich Wirksamkeit, Pharmakokinetik und Nebenwirkungen." Zeitschrift für Phytotherapie 31.04 (2010): 188-192.