Quarkauflage bei Genitaldrüsen-Schwellung
Substanzart
Quark
Leitgedanke zur Anwendung
Quark entsteht dadurch, dass sich in sauer gewordener Milch die flüssige Molke von dem fester werdenden Quark getrennt hat. Dieser Prozess wird während einer Quark-Anwendung auf der Haut fortgesetzt. Während der Quark auf der Haut trocknet, tritt weiterhin Molke aus. Dadurch entsteht ein sanft saugender und frei machender Effekt, indem wässrige Stauungen entlastet und Stoffwechselgifte dem Körper entzogen werden können; Entzündungsstoffe werden abgeleitet, dadurch entsteht eine kühlende und schmerzlindernde Wirkung; die überschießenden Stoffwechselprozesse werden beruhigt.
Quark kann in verschiedenen Ländern eine sehr unterschiedliche Konsistenz haben. Auch der Fettgehalt variiert. Lange Zeit wurde Magerquark als die Substanz der Wahl für Wickel angesehen. Neuere Erfahrungen zeigen, dass Quark mit nicht reduziertem Fettgehalt geeigneter ist, weil er nicht so schnell austrocknet und die Haut weniger reizt. Wichtig ist, dass er nicht zu nass ist.
Durch Beigabe von Essenzen kann die Wirkung des Quarks gezielt ergänzt werden.
Leitgedanke zur Substanz
Indikationen
- Entzündung der Skenedrüse (äußere weibliche Genitalien) (siehe Fallbeispiel)
Durchführungsbeschreibung
Besonderheiten:
- Bei lokaler Entzündung führt eine zu kühle Quarkauflage zu einer reaktiven Überwärmung an dieser Stelle. Deswegen darf Quark niemals direkt aus dem Kühlschrank angewendet werden, er soll handwarm angelegt werden.
- Wenn der Quark sehr nass ist, kann man die Molke etwas abtropfen lassen
- Bei Bedarf kann auf die fertige Packung z.B. Mercurialis-Essenz aufgeträufelt werden (Durchführung siehe unten)
- Wenn nach einem Tag keine Besserung eintritt, sollte mit dem Arzt Rücksprache gehalten werden.
Material:
- 1 Wärmflasche (max. 40°C, flach gefüllt) mit Frischhaltefolie abdecken, zum Anwärmen des Quarks
- Holzspatel oder Messer
- Ca. 100-150 Gramm Quark, wenn möglich Bioqualität, mindestens 2 Std. vor der Anwendung aus dem Kühlschrank nehmen
- Innentuch individuell abmessen: so gross, um ein Päckchen im Genitalbereich machen zu können
- Zwischentuch: braucht es in diesem Fall nicht
- Damenbinde oder als Abdecktuch Molton oder Frotteehandtuch
- Ggf. bei Benutzung der Damenbinde Slip/ Unterhose anziehen
- Ggf. 1 wasserdichte Unterlage als Bett-Schutz
Durchführung der Anwendung
- Den Quark auf einem Sieb abtropfen lassen, wenn der Quark zu nass ist
- Ggfs. wasserdichte Unterlage ins Bett legen
- Den Quark mit dem Spatel ca. ½ -1 cm dick mittig auf das Innentuch streichen und zu einer Packung zusammenlegen
- Die Packung umdrehen, sodass die Seite, die am Körper zu liegen kommt und nur aus einer Stofflage besteht, oben liegt
- Die Packung mit der körperfernen Seite auf die Wärmflasche legen und so auf Handwärme bringen
- Ggfs. ca. 5 Tropfen Essenz auf die körpernahe Seite aufträufeln
- Mit der Packung zur Patientin gehen
- Die Packung auf die entzündete Stelle legen
- Damenbinde oder das Abdecktuch über die Auflage legen
- Ggf. den Slip/ Unterhose anziehen
Dauer der Anwendung:
- Kann mehr als 2 Stunden belassen werden, solange der Quark noch feucht ist; kann auch über Nacht liegen bleiben
- Sollte sich die Drüse während der Anwendung entleeren, wird die Auflage entfernt
Nachbereitung
- Tücher auswaschen, Quark entsorgen
- Die Patientin kann selbst die Quarkreste abduschen
- Die Quarkauflage mit Mercurialis-Essenz 20% beträufeln
- Als Nachbehandlung Mercurialis-Salbe dünn auftragen
Durchführungsanleitung zum Download
- Anleitung Quark Skenedrüsenauflage
Dateigröße: 568 KB
Fallbeispiel
Eine 49-jährige Frau mit beginnender Menopause entwickelte eine Skenitis, d.h. eine massive Entzündung der Skenedrüse (Paraurethraldrüse) am äußeren Genital. Diese verursachte starke Schmerzen und durch die massive Schwellung Schwierigkeiten beim Wasserlassen. Nach zwei Tagen suchte sie die Gynäkologin auf. „Der Schmerz lässt nach keiner konventionellen Schmerzbehandlung nach“, sagte die Patientin. Nach Absprache mit der Ärztin wendete sie eine Quarkauflage an, welche eine durchschlagende Wirkung zeigte. Nach der zweiten Anwendung am selben Tag öffnete sich der verstopfte Drüsenausgang und es trat blutiges Sekret aus. Der Schmerz lies sofort nach. Die Patientin brauchte 2 Tage Ruhe, um sich von den Strapazen zu erholen.
3 Monate später, während denen sie keine Menstruation hatte, entzündete sich die Drüse erneut. Sie wendete sofort die Quarkpackung wieder an. Unmittelbar entleerte sich das Sekret, die Schmerzen waren sofort weg.
SMH
Autor