Einreibung der Hände und Füße mit Rosmarinöl 10% und Steinsalz
Substanzart
Rosmarinöl 10% Salz
Leitgedanke zur Anwendung
Im Rosmarin sind nebst feinem ätherischem Öl auch Harze, Bitterstoffe und Gerbstoffe enthalten. Diese Stoffe, sowie die ätherischen Öle machen die Seele geneigt, sich mit dem Leib zu verbinden.
Die Wärmeprozesse wirken anregend auf die Verdauung und den Kreislauf, insbesondere auf die arteriellen peripheren Gefäße. Die Bitter- und Gerbstoffe der Rosmarinpflanze wecken und stärken die Lebenskräfte. Rosmarin hat deshalb eine starke, insgesamt inkarnierende Wirkung (sich mit dem Leib verbindend).
Salz ist eine Substanz, die kristallisiert, und Formkraft hat. Es dient den Menschen wach zu sein, Bewusstsein zu erhalten. Es hilft bei degenerativen Störungen des Nervensystems (z.B. Polyneuropathie) und über die Haut angewendet zur Vitalisierung.
In Kombination mit Rosmarinöl entsteht Wärme, Durchblutungssteigerung und für das behandelte Gebiet intensiviert sich die Empfindungsfähigkeit.
Leitgedanke zur Substanz
Indikationen
- Chronisch kalte Hände und Füße
- Durchblutungsstörungen (z.B. bei Diabetes)
- Morbus Raynaud
- Polyneuropathie
- Sklerodermie
Durchführungsbeschreibung
Besonderheiten:
- Man kann die Wirkung des Öles verstärken durch Hinzufügen von jeweils einer Prise Steinsalz, welche vor der Einreibung auf dem Handteller je mit 5-10 Tropfen vermischt wird.
Material:
- Rosmarinöl 10%
- Steinsalz
- Angewärmtes Duschtuch für die Füße
- Je ein Angewärmtes Handtuch für die Hände
- 2 Wärmflaschen
Durchführung der Anwendung:
- Patient im Bett liegend
- Duschtuch unter beide Füße legen und von den Seiten her separat zudecken
- Je ein angewärmtes Handtuch unter die Hände und mit dem Handtuch zudecken
- Für jedes Glied eine kleine Menge Öl in den Handteller träufeln, eine Prise Salz dazu, etwas mischen.
- Hände und Füße mit der Mischung weich, warm und mit langsamen Bewegungen einreiben: rechte Hand - linke Hand - rechter Fuß - linker Fuß
- Jeweils das behandelte Glied sofort zudecken
- Patient zudecken
- Nachruhe von 30 Minuten einhalten
Durchführungsanleitung zum Download
- Anleitung Rosmarinöl-Salz-Einreibung
Dateigröße: 115 KB
Fallbeispiel
Fallbeispiel 1
Eine 53jährige Patientin mit einer fortgeschrittenen systemischen Sklerodermie litt zugleich an einem ausgeprägten Morbus Raynaud mit starker Vernarbung sowie Ulzerationen und chronischer Unterkühlung, besonders an ihren Händen. Ihre Hände wurden mit Rosmarinöl 10% (Wala) eingerieben und die Patientin erlebte eine zunehmende Empfindung („Kribbeln“) und Wärme, wie sie es schon seit Jahren nicht mehr an ihren Händen erlebt hatte. Mit Hilfe einer Thermografie-Kamera konnte die Zunahme der lokalen Wärme nach weiteren Auftragungen gemessen werden. Dieser Effekt ließ sich bei weiteren Patienten mit gleichem Krankheitsbild wiederholen.
BD
Fallbeispiel 2
Ein junger Patient mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung litt unter chronisch kalten Füssen und erlebte die Öleinreibung wie folgt:
„Die Rosmarinöl-Fußmassage bewirkt bei mir eine schöne, angenehme Wärme der Füße (…) Nicht zu vergleichen, wenn ich Wollsocken trage. Das Wollsockenklima ist feucht und schwitzig. Diese neue Erkenntnis schätze ich sehr. Die Wärme steigt von der Fußsohle über die Beine in den Bauchraum.“
BD
Autor
Literatur
- von Schoen-Angerer, T., Deckers, B., Henes, J., Helmert, E., & Vagedes, J. (2018). Effect of topical rosemary essential oil on Raynaud phenomenon in systemic sclerosis. Complementary therapies in medicine, 40, 191-194.
- Sagorchev P, Lukanov J, Beer AM. Investigations into the specific effects of rosemary oil at the receptor level. Phytomedicine. 2010;17(8-9):693-7.
- W.Rimpau, Erfahrungen mit dem Rosmarin-Öl-Dispersionsbad bei schmerzhaften Neuropathien, Der Merkurstab 1/1996
- Ulrich von Rath, Polyneuropathien: Zu ihrem Verständnis und zu erweiterten Behandlungsoptionen aus anthroposophisch-ärztlicher Sicht; Der Merkurstab 4/2016
- Simpson DM, Brown S, Tobias J; Controlled trial of high concentration capsaicin patch for treatment of painful HIV neuropathy. Neurology 2008; 70: 2305–2313