Hypericumöl
Wala: Hypericum ex herba 5%, Ölauszug in Erdnussöl
Dr. Heberer: Johanniskrautöl 10%, Ölauszug in Olivenöl
Leitgedanke
Mitten im Sommer, um die Johannizeit (24. Juni), von Juni bis August, wenn die Tage am längsten, die Nächte am kürzesten und Wärme und Licht am intensivsten sind, leuchten die goldgelben Johanniskrautblüten in der freien Natur und manchmal auch in Gärten. Es hat seine Ausbreitung in Europa und dem westlichen Asien.
Johanniskraut ist eine krautige, ausdauernde Pflanze, es wird ca. 60 cm hoch. Der Stängel ist rund mit zwei Leisten und hohl. Nach dem Abblühen wird es zu „Hartheu“ und bleibt so bis zur nächsten Blütezeit in der Landschaft stehen. Die gegenständigen, eiförmig-elliptischen, hellgrünen Blätter werden sehr verschieden groß, bis 3,5 cm lang. Sie spreiten ruhig und sie beranden sich ruhig. Im Heilmittel stellt dieser Bereich der Pflanze dann die Grundlage für tragenden Aufbau im Vegetativ-Leiblichen des Menschen zur Verfügung.
Ihre Blüten trägt die Pflanze in Scheindolden. Aus jeweils fünf Blütenblättern sprüht eine Überfülle an Staubgefäßen hervor, je Blüte 50-60 Staubblätter, die am Grunde in drei Bündeln miteinander verwachsen sind. Die Beziehung der Blüten zum Licht und zur Wärme ist hier unmittelbar wahrnehmbar. Die Blüten verbreiten Leichtigkeit, Heiterkeit und eine starke Geste auf die Welt zu.
Die frischen Laubblätter zeigen im durchscheinenden Licht Perforationen (daher Hypericum “perforatum“), welche aus kugeligen Exkretbehältern mit stark lichtbrechendem Lipidinhalt (ätherische Öle) bestehen.
In den Blättern und hauptsächlich in den Blütenblättern sind mit bloßem Auge eine schwarz-rote Punktierung und Strichelung zu sehen. Das sind Speicherzellen für Hypericin. Werden diese durch Reiben zwischen den Fingern geöffnet oder in Ölen gelöst, tritt das Hypericin als roter Farbstoff aus, ebenso an den Enden der vielen Staubgefäße.
Die officinelle Droge besteht aus den zur Blütezeit geernteten und anschließend getrockneten Zweigen der Pflanze. Sie eignet sich für die Anwendung als Tee und für die verschiedensten Öle. Weleda und Wala verarbeiten Kraut, also Blüte und Blatt als Öl (Weleda hier nur die Blüte) und zur innerlichen und subcutanen Applikation. Bei geschwächten Menschen – bei Depression ist das immer der Fall - sollte das Heilmittel das Blatt enthalten (s.o.)!
„ … gar nutzlich zu gebrauchen zu den zerknirschten und zerstoßenen Nerven, … tauget es dem Schlag, der schweren Not der Melancholia hypochondriaca, … das sie das Blut in den Wunden stillen und dieselbigen, sonderlich was verbrannt ist, heilen.“
(siehe: Max Wichtl, Teedrogen und Phytopharmaka, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2009, S. 357 - 361)
Die klassische Homöopathie kennt Hypericum als „Arnica der Nerven“. Hypericum perforatum wird vorwiegend bei folgenden Indikationen eingesetzt:
Scharfe und stumpfe Verletzungen, Myalgien, Verbrennungen 1.Grades, Depression, Knochenschmerzen, Hustenreiz (z.B. bei Lungenmetastasen), Dekubitusbehandlung.
Zerreibt man die Blütenblätter und setzt sie in einem Trägeröl dem Licht aus, verstärkt sich die Rotfärbung des Öles.
Cave: Bei hellhäutigen, fotosensiblen Menschen kann es zu Überreaktionen der Haut kommen.
Indikationen und Anwendungsformen