Äußere Anwendungen in der Anthroposophischen Pflege

Milzeinreibung nach Wegman/Hauschka mit Kupfer-Salbe

Substanzart

Kupfersalbe rot (Wala)

Leitgedanke zur Anwendung

Äußere Rhythmen, wie Wachen und Schlafen oder geregelte Mahlzeiten einzuhalten, verlangen in unserer Zeit viel Disziplin. Die Unregelmäßigkeiten auszugleichen, damit die inneren Organe zu einer geregelten Arbeit kommen, ist die Aufgabe der Milz.

Die Milz entwickelt im zirkulierenden Blut die stärkste reinigende Kraft gegenüber Krankheitserregern und Allergie auslösenden Substanzen, gleichzeitig eliminiert sie gealterte Blutzellen aus dem Kreislauf und verjüngt damit fortwährend das Blut.
Eine gesunde Milzfunktion kann die schädlichen Folgen von unverträglicher und unrhythmisch eingenommener Nahrung ausgleichen. Nach Rudolf Steiner kann eine gesunde Milz einen Instinkt wecken für die Unverträglichkeit bestimmter Nahrungs- und Genussmittel.

Die Milzeinreibung hat eine stark wärmende Wirkung, rhythmisiert die Verdauungstätigkeit und fördert das Gespür für einen gesunden Ernährungsrhythmus, der Pausen lässt, in denen die Nahrung vollständig verdaut werden kann. Ziel ist es, das Organ zu unterstützen durch rhythmische, wärmende Einreibungen.

„Das Kupfer, äußerlich angewandt, fördert die Durchblutung von der Peripherie her und die richtige Wärmeverteilung zwischen Peripherie und Zentrum.“ (1)

(1) Quelle: Vademecum Anthroposophische Arzneimittel

Leitgedanke zur Substanz

Indikationen

  • Allergie (siehe Fallbeispiel)
  • Allergisches Asthma (siehe Fallbeispiel)
  • Heuschnupfen

Durchführungsbeschreibung

Die rhythmischen Einreibungen nach Wegman/Hauschka können nur in Seminaren unter Anleitung erlernt werden. Siehe auch Kapitel Rhythmische Einreibungen
Alternativ kann eine Salbenauflage anstelle der Einreibung aufgelegt werden.

Beurteilungssicherheit
Bei vielen Patienten erfolgreich
Dosierung
Nach Verordnung: täglich bis zu einmal wöchentlich
Wirkungseintritt
Oftmals nach wenigen Behandlungen
Therapiedauer
Nach Verlauf

Fallbeispiel

Eine 16-jährige Patientin mit Asthma und Allergien sollte eine Serie von Milz-Einreibungen bekommen. Jeder Milzeinreibung sollte einleitend eine Fuß/Waden- und Rückeneinreibung vorangestellt werden mit Zitronenöl, um die die Wärmebildung zu unterstützen. Die Therapeutin hatte den Eindruck, dass es der Patientin helfen würde, die Milz-Behandlung mit einer innerlichen Konzentration zu verbinden. Auf den Vorschlag, sich in einem gedanklich vorgestellten Bild den Ort ihrer vollständigen Gesundheit innerlich vor Augen zu stellen, konnte sie sich einlassen. Wir haben vereinbart, dass sie mehrmals am Tag und vor allem abends vor dem Schlafengehen einen "Inneren Ort ", ihre Kraftquelle, meditativ aufsucht.
5 Wochen später stellte sich eine erste eindeutige Verbesserung ein. Nach der 10. Anwendung war sie so gut wie symptomlos und die Gliedmaßen waren durchwärmt. Die Behandlung ist nun nach der 10. Milz-Organeinreibung abgeschlossen. Der Patientin geht es gesundheitlich viel besser und die Medikamente konnten dezimiert werden. Sie hatte sich bereits mit ihren Allergien und dem Asthma resignierend abgefunden und freute sich deshalb sehr über diesen Erfolg. Die Gliedmaßen sind jetzt warm geworden.
Diese Zeit kennzeichnete sich durch eine intensive seelisch - geistige Entwicklung.
durch ihre fortschreitende Re-Vitalisierung konnte sie freiwerdende Ressourcen nutzen. Sie entwickelte berufliche Zukunftsperspektiven nach Beendigung der Schulzeit - ohne die negativen gesundheitlichen Belastungen.
Die Mutter bestätigte den positiven Behandlungsverlauf ihrer Tochter und äußerte
ihre Freude und Dankbarkeit.
Die behandelnde anthroposophische Hausärztin ist sich aufgrund ihrer medizinischen
Erfahrungen sicher, dass der erreichte Status Quo sich nicht unbedingt aus der im vorletzten Herbst vorgenommenen (schulmedizinischen) Behandlungsmethode der Desensibilisierung ergeben hat, sondern durch die Milzeinreibungen.
ULS

Autor

US, ULS

Literatur

  • Dr. Weinzirl/ Dr. Scheffers, Bedeutung der Milz bei Autoimmunerkrankungen; Doppeldissertation zur Milz, Uni Witten/ Herdecke