Äußere Anwendungen in der Anthroposophischen Pflege

Wacholder

Synonyme
Juniperus communis

Leitgedanke

„Der Name „Wacholder“ soll vom althochdeutschen „wehal“ „lebensfrisch, kräftig“ kommen.“ (2) 
Der Wacholder gehört innerhalb der Nadelhölzer zur Familie der Zypressen. Er ist in 60 Arten auf der ganzen Welt verbreitet, von der südlichen Arktis bis in die Tropen. Er liebt das Licht, bevorzugt trockene und magere Böden, ist weitgehend unabhängig von Temperatur und Niederschlägen. Als immergrüner Strauch kann er bis zu 12 Meter hoch sich als „ins Längliche hochgezogene Kugel- oder Säulenform“ (1) zeigen. J. W. Goethe empfand deutlich, „dass jeder einzelne Wacholderbaum gekrönt ist von einer „Säule des Lichtes“, die bis in den Himmel ragt. Er empfand, dass diese Sträucher die unverhüllbare Verbindung zwischen der düsteren Erde und dem Licht der Höhe gewährleisten und dadurch zu einem Sinnbild des
Lebens werden.“ (1)

Sein stark verdichtetes Astwerk mit immergrünen Nadeln, ist sehr stachelspitzig. „Direkt unter und innerhalb des jungen Kleides der Triebspitzen beginnt sofort der eindrucksvolle allumfassende Verhärtungs- und Austrocknungsprozeß der Pflanze. Die Pflanze zieht ihr Leben rasch zurück und hinterlässt ein stabiles trockenes Holz, das auch nur äußerst wenig von Fäulnisprozessen ergriffen wird und dadurch modrig würde.“ (1)
„Das Holz des Wacholders ist in der Summe geradezu arm an ätherischen Ölen. Spezifischer betrachtet zeigt aber der alldurchdringliche frische Geruch des Holzes, der von seinem Gehalt an Kampferöl herrührt, dass es sich hier um eine besondere Substanz handelt, die insbesondere der Stärkung und Erfrischung der Lebenskräfte weiter dienen kann.“ (1)

Die Beeren werden erst im 3. Jahr zwischen Juli und Oktober reif. „Botanisch handelt es sich allerdings gar nicht um eine Beere, sondern um einen Fruchtzapfen, wie wir ihn als trockenen und harten Tannenzapfen kennen. Die Wacholderbeere wird gebildet durch drei Schuppenblätter. Diese verwandeln sich in einem 3-jährigen Prozess zur Fruchtbeere mit einem Dreistern.“ (2)
Der Reifungsprozess setzt winterlichen Frost voraus. Es entsteht eine „saure, gerbige unüberbietbare Würze, die später einer runden Süße aufliegt“ (1). Die Beeren werden dann bläulich-schwarz und sitzen hauptsächlich im Inneren der Zweige. Am gleichen Strauch findet man auch, mehr nach außen gelegen, grüne, jetzt noch giftige einjährige Früchte.

Der Wacholder, als Medikament verarbeitet, innerlich oder äußerlich angewendet, zeigt auf verschiedenen Lebensebenen eine große Wiederbelebungskraft. Deshalb kann er auch als Lebensbaum angesehen werden.
Klas Diederich beschreibt den Wacholder zusammenfassend in folgender Weise: „Weil erst die Ganzheit den Wacholder ausmacht. Weil er dem Menschen immer hilft, die Stellung zu halten hier auf der Erde, die Füße auf der Erde zu halten und das Haupt im Licht.“ (1)

Literatur:

Indikationen und Anwendungsformen

Bewegungsapparat, chronische Erkrankung

Blasenentleerungsstörung

Blasenentzündung

Harnwegsinfekt

Harnwegsinfekte, rezidivierend

Inkontinenz

Miktionsstörung

Prostatitis

Reizblase

Rheumatische Beschwerden

Rheumatische Beschwerden (akute)

Sklerotische Prozesse

Zystitis

Zystitis, rezidivierend

Überlaufblase