Äußere Anwendungen in der Anthroposophischen Pflege

Weißkohl-Wundauflage

Substanzart

Weißkohl-Wundauflage

Leitgedanke zur Anwendung

Die Äußere Anwendung von Weißkohlblättern zeigt folgende Wirkungen:

  • Anregung der Ausscheidung der gestauten Flüssigkeiten
  • Abschwellend, indem gestaute Flüssigkeit wieder in den lebendigen Stoffwechsel integriert wird
  • Desinfizierend
  • Ableitung von Entzündungsstoffen über die Haut, indem er die Absonderung der Flüssigkeit anregt und anzieht
  • Kühlend
  • Beruhigend
  • Schmerzen lindernd
  • Verhärtungen erweichend

Leitgedanke zur Substanz

Indikationen

  • Zur Wundbehandlung (bei schlecht heilenden, belegten, nekrotischen, infizierten und chronischen Wunden
  • Ulcus cruris

Durchführungsbeschreibung

Material

  • Weißkohl in Bio-Qualität
  • Messer
  • Tablett
  • Flasche
  • Heilsalbe o.ä. zum
  • Mullbinde zum fixieren


Durchführung der Anwendung
  • Die äußeren Blätter des Kohls entfernen und verwerfen
  • Je nach Größe der zu behandelnden Wunde 1 bis 3 saftig-grünen ganz saubere Kohlblättern verwenden
  • Dicke Blattrippen mit dem Messer ausschneiden
  • Blätter nebeneinander auf das Tablett legen
  • Mit der Flasche so lange fest darüber rollen, bis der Saft austritt und der Kohl glasig wird
  • Kohlblätter genau in der Größe der Wunde zurechtschneiden und direkt in die Wunde legen

Achtung: Die Blätter dürfen nicht über den Wundrand herausragen, da sonst der Wundrand aufweichen und schlechter heilen würde
  • Die Wundränder zum zusätzlichen Schutz mit Calendula-Salbe (Weleda) oder Heilsalbe (Weleda) sorgfältig einreiben
  • Die Kohlblätter mit der Mullbinde fixieren

  • Die Kohl-Wundauflage muss alle 12 Stunden erneuert werden, indem die Wunde vorher von allen entstandenen Sekreten mit einer Ringerlösung gespült und gereinigt wird

Beurteilungssicherheit
Bei einigen Patienten bewährt
Dosierung
Die Kohl-Wundauflage muss alle 12 Stunden erneuert werden, indem die Wunde vorher von allen entstandenen Sekreten mit einer Ringerlösung gespült und gereinigt wird, sonst wird die Wunde durch die in die Wunde gezogenen Sekrete zu stark gereizt und kann nicht heilen.
Wirkungseintritt
Achtung: in den ersten 3 Tagen der Behandlung reinigt sich die Wunde sehr stark von allen Giftstoffen, sodass sehr viel übelriechendes Sekret entsteht. Dies wird oft mit einer Verschlechterung verwechselt, da die Wunde scheinbar viel schlechter als vorher wirkt. Am vierten Tag muss die Wunde deutlich besser und sauberer aussehen, als zu Beginn der Behandlung.
Das bedeutet, dass unbedingt 4 Tage mit konsequenter Behandlung abgewartet werden sollten, bevor überlegt wird, ob die Behandlung der Wunde geändert wird muss.
Therapiedauer
Bis die Kohlblätter in der Wunde ganz trocken werden, d.h. die Wund keine Sekrete mehr produziert, also fast verheilt ist. Bei einem ca. handgroßen Ulcus cruris dauert dies ca. 3 Wochen konsequente Behandlung.
Warnhinweise
  • Siehe oben unter „Wirkungseintritt“
  • Es dürfen nur die ganz sauberen inneren Blätter des Kohlkopfes zur Wundbehandlung verwendet werden!


Durchführungsanleitung zum Download

Autor

Red., CW

Literatur

  • Hermann Glaser: Erfolgreiche Wundbehandlung. Aus der Praxis der anthroposophisch erweiterten Krankenpflege. Verlag Urachhaus. 1. Auflage 2000